Schiller gehört untrennbar zu Stuttgart. Hoch über der Stadt, am nordwestlichen Bopser-Hang, steht die Schillereiche. Sie wurde 1865, zum 60. Todestag des Dichters, von begeisterten Stuttgarter Bürgern gepflanzt und wuchs rasch zu einem mächtigen Baum heran. Der Waldweg führt weiter hinein in das Dickicht des Bopserwaldes – einst Rückzugsort echter Räuber. Genau hier soll der junge, rebellische Friedrich Schiller im Jahr 1781 seinen Freunden, den jugendlichen Freiheitsschwärmern, aus dem Manuskript seines Sturm-und-Drang-Dramas „Die Räuber“ vorgelesen haben – voller Leidenschaft und Aufbegehren.
Unter den Schatten jahrhundertealter Eichen erwacht Schillers Werk heute in einem geführten Rundgang mit mehreren Stationen zu neuem Leben. Mit der Wucht seiner destruktiven Leidenschaft stellt es die bis heute aktuelle Frage: Wann verwandeln sich Freiheitsdrang und Idealismus in Terror und Zerstörung? Und mehr noch: „Wer bin ich?“
Inspiriert von Schillers rebellischstem Drama „Die Räuber“ begeben sich die Darsteller in freier Natur auf Spurensuche nach der Botschaft dieses Klassikers für unsere Zeit.
Das Ergebnis ist ein außergewöhnliches Theatererlebnis: Ein rund zwei Kilometer langer, etwa 110 Minuten dauernder Weg durch den Wald, bei dem Szenen aus dem Drama, historische Hintergründe, Begegnungen und Konflikte erlebbar werden – intensive Theaterkunst und beste Sommerunterhaltung zugleich.
Johann Christoph Friedrich Schiller (1759–1805) gilt als bedeutendster deutscher Dramatiker und Balladendichter. Seine Werke zählen bis heute zu den meistgespielten Stücken der deutschen Theaterlandschaft. Schon als Schüler der strengen Karlsschule in Stuttgart, gegründet von Herzog Karl Eugen, suchte er heimlich literarische Freiheit – las Lessing und schrieb in nächtlicher Arbeit sein erstes Stück „Die Räuber“.
1781 brachte er das Drama im Selbstverlag heraus, trotz Verbots weiterer literarischer Tätigkeiten durch den Herzog. Im September 1782 floh Schiller schließlich aus Württemberg – nach Stuttgart kehrte er nur noch einmal zurück.
„Die Räuber“ schlugen bei der Uraufführung am 13. Januar 1782 in Mannheim wie eine Bombe ein. Das Freiheitsdrama erschütterte das Publikum durch seine Leidenschaft, seine Gewaltdarstellungen und die Kraft seiner Figuren. Besonders die Brüder Karl und Franz Moor, zwei ungleiche Charaktere, die auf unterschiedliche Weise und doch gleichermaßen tragisch scheitern, machten das Stück zu einer Sensation. Bis heute gilt es als eines der eindrucksvollsten Werke der deutschen Theatergeschichte.
Bericht über die Premiere von Räuber! am 31.07.2021 in der Kontext Wochenzeitung
Eine Produktion von:
Theater am Olgaeck
Mit:
Andrea Rudolf
Angelo Serdar Basar
Christian Faatz
Thomas Herrmann
Konstantin Sarantopoulus
Kirsten Schulze
Stefan Vitelariu
Kostüme:
Enel Kerner
Dauer:
ca. 110 Min.
Sprache:
Deutsch
Treffpunkt Haltestelle Ruhbank/Fernsehturm (U7/U8/U15, Bus 70).
(Ecke Georgiiweg/Mittlere Filderstrasse)
Für mit dem Auto Angereiste gibt es viele kostenlose Parkmöglichkeiten.
Denken Sie an Trinkwasser und festes Schuhwerk.
Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei, die Route beinhaltet unebenes Gelände.
Vorverkauf:
Ticket-Telefon:
Karten:
18€
14€ ermäßigt
10€ Kinder bis 14 Jahre